Fachtag Bodenleben am Biohof Braun: Der Boden lebt!

Das Projekt Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio Stiftung Schweiz hatte am 25. September eingeladen und es kamen etwa 40 Menschen auf den Biohof Braun nach Freising, um mit Frau Professor Ines Fritz aus Wien einen Blick in den Boden zu wagen.

Ulrich Hampl, Bodenberater im Projekt, zeigte in seiner kurzen Einführung anhand von Spatendiagnose-Bildern, dass die Lebendigkeit vor allem in der Unterkrume der Ackerböden auch auf Biohöfen durchaus noch zu steigern ist.

Gastgeber Sepp Braun stellte kurz vor, welche Gedanken ihn seit vielen Jahrzehnten dazu bewegen, seine Bodenbewirtschaftung vor allem auf die Förderung der Lebenswelt im Boden auszurichten.

Sepp spricht

Hauptreferentin Prof. Dr. Ines Fritz von der Universität für Bodenkultur in Wien begeisterte die Teilnehmenden mit faszinierenden Einblicken in das Bodenleben.

Im einführenden Vortrag erstaunte sie mit unvorstellbaren Zahlen – z.B., dass es wohl etwa viereinhalb Millionen Arten von Mikroorganismen im Boden gibt. Oder dass ein kleines Humusflöckchen von etwa 10.000 Bakterienzellen umgeben ist.

Zuschauer beim Mikroskopieren

Ein zentraler Satz von ihr war, dass der notwendige Humusaufbau in unseren Böden ausschließlich über das Bodenleben bzw. dessen Förderung funktioniert. Um das Bodenleben mit der dafür notwendigen Energie zu versorgen, ist ein möglichst dauernder und vielfältiger Pflanzenbewuchs notwendig, der mit der Photosynthese etwa 40% der erzeugten energiereichen Pflanzensäfte über die Wurzeln in den Boden schickt, um damit das Bodenleben zu ernähren.

Und dieses Bodenleben, und zwar die kleinsten Vertreter, also Bakterien, Pilze und Algen bekamen wir dann zu Gesicht: Ganz einfach mit Wasser verdünnte Bodenproben legte Frau Fritz unter das Mikroskop – und schon sahen wir bei 200 oder 400-facher Vergrößerung bewegte Bilder in der Projektion an der Wand.

Frau Fritz am Mikroskop

Bakterien, Wimpertierchen, Algen, Pilze, Aktinomyceten und viele mehr konnte Frau Fritz mit ihrem Mikroskop für alle sichtbar machen. In unterschiedlichen Bodenproben, auch mit Kompost oder Regenwurm-Kot versetzt, konnte man ein Gefühl für die unterschiedlichen Zusammensetzungen im Boden entwickeln. Auch Humusflöckchen, also Ton-Humus-Komplexe, die durch die Organismen darauf wasserunlöslich gemacht werden, konnte man sehen, ebenso wie mineralische Bestandteile des Bodens oder auch zugesetzte Pflanzenkohle.

Unterbrochen durch ein leckeres Mittagessen und eine kurze Hofbesichtigung mit Sepp Braun entstand ein lebhafter Austausch von Praktikern, Beratern und Frau Fritz. Auch Gründüngungs-Spezialist Christoph Felgentreu stand als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.

Hofrundgang500x281

Am Ende dieses erkenntnis- und erlebnisreichen Fachtages waren sich alle einig: Die Förderung des Bodenlebens durch möglichst vielfältigen Pflanzenbau ist zentrale Aufgabe bei der Bodenbewirtschaftung.

Sicherlich werden die eindrucksvollen Bilder des mikrobiellen Lebens im Boden allen Teilnehmenden noch lange im Kopf bleiben.

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Fachtag Bodenleben am Biohof Braun: Der Boden lebt!

Das Projekt Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio Stiftung Schweiz hatte am 25. September eingeladen und es kamen etwa 40 Menschen auf den Biohof Braun nach Freising, um mit Frau Professor Ines Fritz aus Wien einen Blick in den Boden zu wagen.

Ulrich Hampl, Bodenberater im Projekt, zeigte in seiner kurzen Einführung anhand von Spatendiagnose-Bildern, dass die Lebendigkeit vor allem in der Unterkrume der Ackerböden auch auf Biohöfen durchaus noch zu steigern ist.

Gastgeber Sepp Braun stellte kurz vor, welche Gedanken ihn seit vielen Jahrzehnten dazu bewegen, seine Bodenbewirtschaftung vor allem auf die Förderung der Lebenswelt im Boden auszurichten.

Sepp spricht

Hauptreferentin Prof. Dr. Ines Fritz von der Universität für Bodenkultur in Wien begeisterte die Teilnehmenden mit faszinierenden Einblicken in das Bodenleben.

Im einführenden Vortrag erstaunte sie mit unvorstellbaren Zahlen – z.B., dass es wohl etwa viereinhalb Millionen Arten von Mikroorganismen im Boden gibt. Oder dass ein kleines Humusflöckchen von etwa 10.000 Bakterienzellen umgeben ist.

Zuschauer beim Mikroskopieren

Ein zentraler Satz von ihr war, dass der notwendige Humusaufbau in unseren Böden ausschließlich über das Bodenleben bzw. dessen Förderung funktioniert. Um das Bodenleben mit der dafür notwendigen Energie zu versorgen, ist ein möglichst dauernder und vielfältiger Pflanzenbewuchs notwendig, der mit der Photosynthese etwa 40% der erzeugten energiereichen Pflanzensäfte über die Wurzeln in den Boden schickt, um damit das Bodenleben zu ernähren.

Und dieses Bodenleben, und zwar die kleinsten Vertreter, also Bakterien, Pilze und Algen bekamen wir dann zu Gesicht: Ganz einfach mit Wasser verdünnte Bodenproben legte Frau Fritz unter das Mikroskop – und schon sahen wir bei 200 oder 400-facher Vergrößerung bewegte Bilder in der Projektion an der Wand.

Frau Fritz am Mikroskop

Bakterien, Wimpertierchen, Algen, Pilze, Aktinomyceten und viele mehr konnte Frau Fritz mit ihrem Mikroskop für alle sichtbar machen. In unterschiedlichen Bodenproben, auch mit Kompost oder Regenwurm-Kot versetzt, konnte man ein Gefühl für die unterschiedlichen Zusammensetzungen im Boden entwickeln. Auch Humusflöckchen, also Ton-Humus-Komplexe, die durch die Organismen darauf wasserunlöslich gemacht werden, konnte man sehen, ebenso wie mineralische Bestandteile des Bodens oder auch zugesetzte Pflanzenkohle.

Unterbrochen durch ein leckeres Mittagessen und eine kurze Hofbesichtigung mit Sepp Braun entstand ein lebhafter Austausch von Praktikern, Beratern und Frau Fritz. Auch Gründüngungs-Spezialist Christoph Felgentreu stand als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.

Hofrundgang500x281

Am Ende dieses erkenntnis- und erlebnisreichen Fachtages waren sich alle einig: Die Förderung des Bodenlebens durch möglichst vielfältigen Pflanzenbau ist zentrale Aufgabe bei der Bodenbewirtschaftung.

Sicherlich werden die eindrucksvollen Bilder des mikrobiellen Lebens im Boden allen Teilnehmenden noch lange im Kopf bleiben.

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